Die Betriebssysteme Android und iOS bilden die Basis für die meisten Smartphones. Sollen Apps eine Vielzahl von Nutzern ansprechen, werden sie idealerweise im Hinblick auf die beiden Betriebssysteme optimiert. Im Rahmen der Programmierung ergeben sich diverse Unterschiede hinsichtlich Android Apps und iOS Apps. Diese stellen wir Dir hier vor.
Die Nutzer von Smartphones finden Apps im App Store bzw. im Play Store. Hier können sie sie bequem downloaden und direkt verwenden. Besonders beliebte Apps gibt es sowohl für iOS Geräte, als auch für Android Geräte.
Den meisten Besitzern eines Smartphones ist allerdings nicht bewusst, dass Entwickler hierfür oft zwei verschiedene Apps entwerfen. Sie werden als native Apps bezeichnet. Diese werden bereits im Rahmen der Entwicklung an das jeweilige Betriebssystem angepasst und hierfür optimiert.
Web Apps sind hingegen nicht im App Store oder Play Store verfügbar. Sie werden direkt über einen Browser geöffnet. Eine Web App kann verhältnismäßig einfach programmiert werden. Sie bietet aber meist nicht die gleichen Funktionen wie eine native App oder eine Cross-Platform App.
Native Apps für Android Geräte werden mit der Programmiersprache Java oder Kotlin entwickelt. iOS Applikationen werden hingegen mit Objective-C oder C/C++ bzw. Swift erstellt. Android Apps können auf einem Linux, PC oder Mac programmiert werden. Hierfür müssen das Android Software Development Kit (SDK) und die Entwicklerumgebung Eclipse zur Verfügung stehen. Letztere kann kostenlos heruntergeladen und auf allen Plattformen genutzt werden.
iOS Apps können hingegen nur auf einem Mac unter der Verwendung von Xcode entwickelt werden. Auch diese Entwicklungsumgebung von Apple kann kostenlos installiert werden. Sollen hiermit Apps im App Store veröffentlicht werden, wird dafür eine Gebühr von 99 USD pro Jahr fällig.
Die Programmiersprache Java ist aufgrund der zahlreichen Android Geräte weit verbreitet. Deshalb ist sie vielen Menschen in ihren Grundzügen bereits durch Javascript ein Begriff. Sie kann entsprechend schnell erlernt und verwendet werden.
Objective-C hat seine Ursprünge in den Programmiersprachen SmallTalk und C, weshalb weniger iOS Programmierer tätig sind. Die von ihnen im Apple App Store angebotenen Apps kosten mehr Geld als Apps im Google Play Store.
Dennoch erfreuen sich iOS Apps in der Entwicklung einer großen Beliebtheit, da Programmierer hier effizienter arbeiten können. Dies ist unter anderem auf den potenten Simulator von Apples Xcode zurückzuführen. Er läuft schnell und flüssig und liefert gegenüber dem Emulator von Android zügigere Ergebnisse. So kann der Entwickler ohne eine lange Wartezeit erkennen, ob sein Code funktioniert. Auf diese Weise kann er das Ergebnis schneller seinem Endkunden präsentieren.
Auch Anfänger ohne nennenswerte Kenntnisse können sich rasch in Xcode zurechtfinden. In einfachen Schritten können sie Layouts entwerfen und sie zu Programmabläufen auf einem Storyboard zusammenführen.
Die Verwendung von Androids Eclipse bedarf hingegen gewisser Vorkenntnisse. Sind diese vorhanden, bietet das Betriebssystem seiner großen Fangemeinde jedoch seine eigenen Vorteile: Android ist ein offenes System. Dies bedeutet, dass Daten wesentlich schneller ausgetauscht werden können.
iOS Apps befinden sich dagegen in einer Sandbox. Sie sind damit weitestgehend abgekoppelt von anderen Apps oder Teilen des Systems. Dies erhöht zwar die Sicherheit für den Endnutzer, kann die Programmierung aber aufwendiger gestalten.
Auch die Veröffentlichung einer Android App funktioniert schneller, da der Review-Prozess wegfällt. Apple überprüft seine Apps noch vor der Veröffentlichung auf schädlichen Programmcode. Android Apps werden hingegen ohne eine Kontrollinstanz veröffentlicht und bestenfalls im Nachhinein entfernt. Dies führt zu einer weitreichenderen Beeinträchtigung von Nutzern, bevor die App aus dem Play Store gelöscht wird.
Wer eine App Idee programmieren lassen möchte, kann sich einer Reihe verschiedener Entwicklungswerkzeuge bedienen. Für iOS steht das Software Development Kit zur Verfügung, das verschiedene Werkzeuge für die App Entwicklung enthält
Möchten App Agenturen eine Android App programmieren, nutzen sie die im Android Jetpack gesammelten vorkonfigurierten Sets. Diese bestehen aus Werkzeugen und Bibliotheken. Sie dienen der Vereinfachung der Entwicklung und können in der Entwicklungsplattform Firebase verwendet werden. Mit ihr werden Android Apps programmiert.
Möchtest Du eine App erstellen, solltest Du sie vor der Veröffentlichung umfassend testen. Deine Tests führst Du idealerweise auf allen Geräten durch, auf denen die App später einmal verwendet werden soll. Apple stellt seinen Kunden noch eine überschaubare Anzahl von iPhones und iPads zur Verfügung. Dagegen existieren eine Vielzahl von Android Geräten verschiedener Hersteller.
Das Testen Deiner App auf jedem dieser Endgeräte ist zu aufwendig und kostspielig. Deshalb beschränken sich Entwickler mit ihren Tests oft auf die bekanntesten Android Geräte zum Zeitpunkt der Programmierung.
Android Geräte bedienen sich zudem nicht einheitlich der neuesten Version des Betriebssystems. Stattdessen sind zur Zeit die drei Versionen Gingerbread, Ice Cream Sandwich und Jelly Bean etwa gleich häufig vertreten. Dies macht es für Programmierer schwieriger, ihre App zu optimieren. Wird sie nur im Hinblick auf eine der Versionen optimiert, wird ein großer Teil der Zielgruppe ausgespart.
Bei der Konkurrenz gestaltet sich dies für Entwickler einfacher. Ungefähr 80 Prozent der iOS Nutzer haben die neueste Version des Betriebssystems installiert. Deshalb erreichen Programmierer so bereits den größten Teil ihrer Zielgruppe. Erst wenn die App hier erfolgreich ist, lohnt sich der Gedanke, sie für die früheren Versionen zu optimieren.
Apple Geräte werden oft für die intakte User Experience gelobt. Sie ist auf die einheitliche Software zurückzuführen, mit der alle iOS Geräte ausgestattet werden. Apple möchte hiermit die Sicherheit erhöhen und das Nutzungserlebnis für seine Kunden verbessern.
Der Nachteil dabei ist, dass sich Innovationen hier nur schwierig entfalten können. Deshalb bleiben sie oft Android Geräten vorbehalten.
Android ist ein offenes System und kann daher von verschiedenen Herstellern wie Samsung, OnePlus oder Huawei genutzt werden. Dies verhindert, dass ein einziges Unternehmen die Kontrolle über das System ausübt. Gleichzeitig geht dies mit zahlreichen Sicherheitslücken einher, die die Verbreitung von schädlicher Malware begünstigt. Die Benutzeroberflächen von Android und iOS sind beide recht minimalistisch gehalten. Sie ermöglichen so eine einfache und intuitive Verwendung durch den Verbraucher. Unterschiedliche Hersteller gestalten einzelne Komponenten dennoch anders. Daher müssen sich Android Nutzer nach dem Wechsel zu einer anderen Firma unter Umständen umstellen.
Android Geräte haben schließlich einen Zurück-Button. Dieser leitet die Nutzer durch einen einfachen Klick zu der vorherigen Seite. iOS Geräte verfügen selbst nicht über diese Möglichkeit. Entwickler können sie jedoch in ihren Apps zur Verfügung stellen.
Alternativ können sie ein Zurückgehen durch ein Hochwischen (“Swipe”) über den Bildschirm des iPhones oder iPads ermöglichen.
Die aufgezeigten Unterschiede in der Entwicklung mobiler Apps bringen für Programmierer einen hohen Arbeitsaufwand mit sich. Einen guten Kompromiss und daher eine immer beliebter gewordene Alternative bilden sogenannte Cross-Platform Apps. Hier wird mit Hilfe von einer Programmiersprache aus einem einzigen Quellcode eine App entwickelt. Diese kann in beiden Betriebssystemen verwendet werden. Dieser Prozess wird mit einem App Baukasten noch vereinfacht, sodass Zeit und Kosten in der Entwicklung gespart werden.
Native Apps fügen sich noch immer nahtloser in das Betriebssystem ein. Dies liegt daran, dass sie speziell hierfür konzipiert werden und alle Unterschiede zwischen Android und iOS berücksichtigen. Cross-Platform Apps können aber neutral gestaltet und weitestgehend automatisch an das System angepasst werden.
So werden die Auswirkungen der Unterschiede minimiert. Letztlich bieten beide Herangehensweise ihre Vorteile, wenn es darum geht, eine iOS oder Android App entwickeln zu lassen.
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